Die Digitalisierung 2.0 ist eines der Schlagwörter, wenn wir an die Zukunft denken. Und an die Zukunft denken wir sehr oft, wenn wir an unsere Kinder denken. Langsam aber sicher zeichnet sich ab, dass sich so einiges ändert. Wird es in Zukunft noch Busfahrer geben? Oder fahren Busse bald komplett autonom? Wird es noch professionelle Übersetzer brauchen, wenn z.B. die gratis Onlinesoftware Deepl schon heute gestochen scharf die Weltsprachen in beide Richtungen übersetzen kann? Keine Ahnung – dafür gibt es sicher schlauere Menschen als mich. Aber eine Sache kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Ich selbst hatte zu spät echten Zugang zu Computern, und habe diesen Nachteil gegenüber jenen, die schon von klein an mit PCs experimentiert hatten vielleicht nie aufholen können.
Man muss garkein Zukunftsforscher sein um sich vorzustellen, dass die neue Generation im Berufsleben sehr Computer-affin sein muss. Auf die Schule kann man sich da nicht unbedingt verlassen. Aber vielleicht bietet ja auch genau diese Thema eine Möglichkeit für Vater-Kind Quality Time!
Wie ein Kind das Coden lernt
Wie der Titel schon verrät, geht es um Roboter und zwar um programmierbare Roboter. Wie könnte man einem Kind besser begreiflich machen, was „Coden“ kann, als mit einem Roboter? Durch den Code kann man Spielzeug zum leben erwecken.
Also los geht die Recherche nach einem richtig guten Lernroboter. Bevor ich mit dem Robotervergleich starte, erläutere ich mal, was ich für mein Kind gerne hätte:
- Mein Kind soll das Programmieren für sich entdecken
- Es soll über eine Drahtlosverbindung mit dem Tablet funktionieren, das man auch als Musikplayer verwenden kann.
- Es soll begreifen wie Hardware und Software zusammenarbeiten
- Es soll ab 6 Jahren funktionieren – d.h. ohne oder nur wenig lesen
- Und das wichtigste – das ganze muss sich wie Spielen anfühlen und Spaß machen.
- Es soll nicht nur dem Kind Spaß machen J
Der Vergleichstest der programmierbaren Lernroboter
Wenn man nach Lernrobotern sucht, werden einem folgende Modell ins Auge springen die ich unter den unterstehenden Links näher betrachtet habe.
Vergleichsübersicht der aktuellen Lernroboter
Dash | Cozmo | Sphero mini | Sphero SPRK | Sphero Bolt | Thymio | Ozobot Evo | Ozobot Bit | Lego WeDo 2.0 | Robo Wunderkind Education | |
Audioausgabe | ja | ja | - | - | - | ja | ja | - | - | ja |
Motore | 3 | 4 | intern | intern | intern | 2 | 2 | 2 | 1 | 3 |
Programmierbare LEDs | ja | Display | ja | ja | 8x8 Display | ja | 7 | ja | ja | ja |
Schnittstellen | BT | Wlan | BT 10m | BT 30m | BT 30m | BT | BT/ Optisch | optisch | BT | BT |
Betriebssystem Programmierapp | IOS/ Android | IOS/ Android | IOS/ Android | IOS/ Android | IOS/ Android | Windows, MacOs | browser /Papier | browser /Papier | Windows, MacOs, IOS, Android | IOS/ Android |
Audiosensor | 3 | ja | nur per App | nur per App | nur per App | ja | - | - | - | - |
Gyro | - | - | ja | ja | ja | - | - | - | ja | Bewegung optional |
g-Sensor | - | - | ja | ja | ja | ja | - | - | - | - |
Compass | - | - | - | - | ja | - | - | - | - | - |
Abstandsensor | ja | ja | - | - | - | ja | ja | - | ja | ja |
Optischer Sensor zum Linienfolgen | - | - | - | - | - | ja | ja (mit Farberkennung) | ja (mit Farberkennung) | - | - |
Infrarotschnittstelle | - | - | - | - | ja | ja | - | - | - | - |
Lichtsensor | - | ? | - | - | ja | - | - | - | - | optional |
Laden | USB | USB | USB | induktiv | induktiv | USB | USB (mini) | USB (mini) | Batterie | USB (micro) |
Symbolbasiertes programieren | ja | - | ja (Linien) | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
Programmieren mit Textblöcken | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | - | 2020 |
reine Textprogrammierung | - | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | - | - |
Live Modus (Fernsteuerung) | ja | ja | ja | ja | ja | Infrarot Fernbedienung | ja | nein | nein | ja |
Besonderes Merkmal |
robust, erweiterbar mit Lego und Zubehör (z.B. Katapult) |
lernfähig dank künstlicher Intelligenz, Kamera mit Gesichts-erkennung |
kugelförmig, rollt als Ganzes | kugelförmig, rollt als Ganzes, kann schwimmen | kugelförmig, rollt als Ganzes, kann schwimmen | viel Funktion, simples Design | Lässt sich per Filzstift programmieren | Lässt sich per Filzstift programmieren | Experimentier-baukasten, kein echter Roboter | Roboter und Experimentier-baukasten |
Fazit
Welcher ist nun der beste Kinderroboter der 6 jährigen Kinder spielerisch Programmierung vermittelt? Jeder der einzelnen Roboter hat spezielle Merkmale die ihn vom Mitbewerb abheben.
Der Dash ist relativ groß, mit kindergerechtem Design, attraktiven Sensoren und Funktionen. Die Apps mit denen Dash zu bedienen sind sind besonders gut ausgereift und kindergerecht.
Der Cozmo hebt sich durch seine künstliche Intelligenz ab, und ist daher aber mehr ein Konsumer-Produkt als ein Entwicklungswerkzeug.
Der Sphero sticht durch seine spacige Kugelform hervor, die ihn trotz der geringen Größe auch sehr robust macht.
Der Thymio ist wiederum das exakte Gegenteil von spacig. Auch wenn er aussieht wie eine fahrende Dose und nur mit PC oder Notebook programmiert werden, ist die Software wirklich toll und kein anderer Roboter bietet diese Fülle an Sensoren und Funktionen.
Der Ozobot, ist die erste Wahl für Kinder die gerne malen und mit Eisenbahnen spielen. Denn dieser Roboter lässt sich als einziger auch über ein gezeichnetes Schienensystem programmieren und bewegen.
Lego WeDo 2.0 ist eigentlich garkein Roboter, sondern ein Experimentierbaukasten, bei dem gebaut werden kann und so der Zusammenhang zwischen Hardware und Software noch besser beleuchtet wird. Allerdings gibt es in dem Set relativ wenig programmierbare Hardware.
Robo Wunderkind Evolution ist aus meiner Sicht der Testsieger, weil das System gleichzeitig Roboter und Experimentierbaukasten mit starkem Hardwarebezug ist. Noch dazu lassen sich Dinge bauen die für einen 6 - Jährigen tatsächlich nützlich sind.
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